Eine Bachorgel für Regensburg

Die Bachorgel wurde am 27. September 2020 feierlich eingeweiht! Dank sei Gott!

Leider ist sie noch nicht ganz abbezahlt, ca. 120.000 Euro fehlen noch. Wir freuen uns daher weiterhin auf Ihre Spende oder Pfeifenpatenschaft!

Veranstaltungen
Lernen Sie die neue Orgel kennen: Im Sonntagsgottesdienst um 11 Uhr oder bei Konzerten, Orgelführungen und weiteren Veranstaltungen: Lesen Sie dazu unser Jahresprogramm 2024.

Buch
Lesen Sie auch unseren ausführlichen Führer zur Bachorgel: Geschichte, Disposition, Kirchenraum, Förderverein. 128 Seiten mit vielen Bildern, Verlag Schnell & Steiner, ISBN 978-3-7954-3570-7, EUR 18,00.

CD
Hören Sie die Bachorgel auf zwei CD-Einspielungen mit KMD Roman Emilius.

Hintergrund
Die Dreieinigkeitskirche wurde von 1627 bis 1631 als größte evangelische Kirche Regensburgs erbaut. Sie empfängt die Besucher des Weltkulturerbes in der Gesandtenstraße. Die Turmbesteigung und der wunderbare Blick über die Dächer der Altstadt ist ein Erlebnis. Ebenso der Kirchenraum, der zu Gottesdienst und Konzerten einlädt. 1758 erhielt die Dreieinigkeitskirche eine große Orgel von dem Regensburger Orgelbauer Franz Jakob Späth. Von dieser Orgel sind nur noch das komplette historische Gehäuse und einige wenige Pfeifen erhalten. 2008 begannen die Planungen für ein neues Orgelwerk.

Seit 2020 beherbergt das historische Gehäuse die neue BachOrgel!

Warum eine Bachorgel?

Regensburg war und ist eine Stadt der Kirchenmusik. Und inzwischen auch eine Stadt großer Kirchenorgeln. Neubauten stehen im Regensburger Dom, in der Basilika zur Alten Kapelle und in der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik, der ältesten Kirchenmusikschule der Welt. Denkmalorgeln sind die erhaltene Späth-Orgel von 1750 in der Kirche St. Oswald und die Instrumente im Historischen Museum. Zusammen bieten diese Orgeln die einzigartige Möglichkeit, in Regensburg ein breites Spektrum an Orgelmusik authentisch darzustellen. Das gibt es nur hier. Man findet Vergleichbares nicht einmal in den benachbarten Großstädten München oder Nürnberg.

Was Regensburg bisher fehlte, war eine Orgel, auf der sich spezifisch die Musik Johann Sebastian Bachs adäquat darstellen lässt, also eine Orgel nach thüringisch-mitteldeutschem Vorbild. Für diesen Orgeltyp hatte Bach seine Musik komponiert. Diese Lücke konnte 2020 in der  Dreieinigkeitskirche durch ein stilistisch klar ausgerichtetes Instrument geschlossen werden. Aus diesem Grunde wurde der etwas plakative Name “Bachorgel” gewählt. Auch wenn Bach selbst nie in Regensburg war, die neue Bachorgel soll seinem weltberühmten Werk gerecht werden. Es entstand ein neues Orgelwerk mit 30 Registern und ca. 2.500 Pfeifen. Die Gesamtkosten betrugen ca. 1,2 Million Euro.

 

Der Orgelbau

Der ausführende Orgelbauer wurde am 11. April 2014 auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben: Hendrik Ahrend und seine Firma Orgelbau Ahrend aus Leer in Ostfriesland. Initiator und Regensburger Stadtkantor Roman Emilius präsentierte den Orgelbauer, der aus dem monatelangen Auswahlverfahren einer Orgelfachkommission aus Bewerbungen aus ganz Europa einstimmig gekürt worden war.

Hendrik Ahrend erläuterte, dass die Orgelbaufirma Ahrend bekannt für ihre sachkundigen Restaurierungen sei, aber auch bei Orgelneubauten nach altbewährten historischen Methoden vorgehe, deshalb gebe seine Firma auch „300 Jahre Garantie“ für ihre Orgeln. Keineswegs stehe schon das neue Regensburger Instrument in allen Details fest: „Orgeln entstehen als Prozess aus vielen Sachverständigen-Diskussionen. Erst wenn ich den Bauplan reinzeichne, steht die Orgel dann fest“, so Ahrend. Jedenfalls werde sich sein Instrument nahtlos in die hohe Bedeutung der Dreieinigkeitskirche einfügen.

Schon 15 Monate später, am 21. Juli 2015, konnte Hendrik Ahrend wieder von Ostfriesland nach Bayern reisen. Nachdem Förderverein und Gemeinde mit 500.000 Euro an Spenden weit über das geforderte Drittel der Baukosten hinaus gesammelt hatten, konnte der Bauvertrag feierlich unterzeichnet werden. Donaudekan Eckhard Herrmann, Pfarrer Martin Schulte und Kantor Roman Emilius zeigten sich sehr zuversichtlich, dass auch die restlichen Baukosten durch Spenden gedeckt werden könnten.

Nach der Überwindung so mancher unerwarteter Schwierigkeiten (Der Putz viel von der Decke und musste durch ein aufwändiges Verfahren statisch gesichert werden.) konnte die zwischenzeitlich eingelagerte fertige Bachorgel im Frühjahr 2020 in das historische Gehäuse eingebaut und mehrere Wochen lang vom Orgelbauer intoniert werden. Durch die Orgelabnahme durch die Fachkommission am 4. Juni 2020 wurde die perfekte Ausführung der Bauarbeiten bestätigt und die Bachorgel zum Spiel freigegeben.

Sehen Sie hier ein Bachorgel-Bautagebuch in Bildern!

Ihre Premiere hatte die Bachorgel Regensburg am 27. September 2020 mit der feierlichen “Indienstnahme” durch Regionalbischof Klaus Stiegler. Eine Festwoche mit täglichen Orgelkonzerten namhafter Organisten aus ganz Deutschland schloss sich an.

Seitdem sorgt ein umfangreiches Programm an Orgelkonzerten, Führungen und Infoveranstaltungen dafür, dass Sie unsere Bachorgel kennenlernen, hören und genießen können. Herzlich willkommen!

 

Unterzeichnung des Bauvertrags am 21. Juli 2015 in der Dreieinigkeitskirche Regensburg – vorn Orgelbauer Hendrik Ahrend und Pfarrer Martin Schulte, hinten Klaus Neubert, Geschäftsführer der ev.-luth. Gesamtkirchenverwaltung Regensburg, Kirchenvorstand Christine Massinger, Kantor KMD Roman Emilius und “Donaudekan” Eckhard Herrmann

 

Die Mitglieder der Orgelfachkommission

  • Hans Ulrich Funk
    (Orgelsachverständiger aus Herzberg am Harz)
  • Pfarrer Reinhold Morath
     (Orgelsachverständiger der evangelischen Landeskirche in Bayern)
  • Dr. Martin Balz
    (Orgelsachverständiger/Gesellschaft der Orgelfreunde)
  • Prof. Stefan Baier
    (Rektor der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik) 
  • Kirchenmusikdirektor Roman Emilius
    (evangelischer Stadt- und Dekanatskantor Regensburg)

Die Orgelfachkommission bei der Vorstellung des Orgelbauers am 11. April 2014 (v.l.n.r.): Orgelbauer Hendrik Ahrend, Sachverständiger Hans Ulrich Funk, Kantor Roman Emilius, Rektor Prof. Stefan Baier, Dekan Eckhard Herrmann, Sachverständiger Reinhold Morath und Pfarrer Ulrich Burkhardt

Die Orgelfachkommission sechs Jahre später bei der Orgelabnahme am 4. Juni 2020 (v.l.n.r.): Sachverständiger Reinhold Morath, Kantor Roman Emilius, Rektor Prof. Stefan Baier, Sachverständiger Hans Ulrich Funk und Orgelbauer Hendrik Ahrend.


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